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Auf den Schnitt kommt es an!

Wer kennt es nicht: Du gehst ins Kaufhaus und siehst ihn, den Traum-BH, nach dem du schon immer gesucht hast! Rosa soll er sein, mit niedrigem Steg, glatt, aber mit einem leichten Spitzenoverlay. In der Umkleide probierst du den BH in deiner vermeintlichen Größe an, aber er will nicht so recht sitzen. Zum Glück ist eine nette Verkäuferin da, um dir geduldig den BH in siebenundzwanzig weiteren Größen zu reichen – und keine passt! Aus der Traum vom Super-BH, du hast wohl einfach eine komische Brust. Traurig ziehst du von dannen.

Moment. Es ist total schade, dass ihr nicht zusammenpasst, dein Traum-BH und du, aber eins kann ich dir jetzt schon verraten: Es liegt nicht an dir. Entscheidend für eine gute Passform ist nämlich nicht nur die BH-Größe, sondern auch der passende Schnitt.

Menschen sind unterschiedlich gebaut, ihre Brüste ebenso. Soll der BH gut sitzen, ist es wichtig, dass er zu deiner Brustbasis passt. Die Brustbasis ist die Fläche, auf der deine Brüste auf dem Oberkörper angewachsen sind. Hast du eine breite Brustbasis mit Brustgewebe, das weit in Richtung Achsel reicht, benötigst du breite Bügel, damit die Brust gut umfasst wird, der Bügel die Brust nach vorne bringen kann und nichts drückt oder einengt. Zu schmale Bügel können zudem schmerzhafte Verhärtungen im Brustgewebe begünstigen. Zu breite Bügel sind nicht so schlimm, allerdings geht dadurch Halt verloren und im Körbchen wird Platz nach vorne geklaut, den du eventuell benötigst. Frauen mit schmaler Brustbasis haben nämlich häufig eine tiefe Brust, d.h. eine Brust, die nach vorne gerichtet ist und zur Mitte meist viel Platz benötigt.

zu schmale Bügel

Zu schmale Bügel stechen seitlich ins Brustgewebe.

Bügel breit genug

Dieser Bügel umfasst die Brust gut, weil er breit genug ist.

Lässt der BH nach vorne zu viel Platz, schlägt er Fältchen, und kann zu groß wirken. Wenn der Bügel passend ist, solltest du ihn deshalb nicht in einer kleineren Größe probieren, da sonst der Bügel auf dem Brustgewebe aufliegt. Du hast mehr Brustvolumen zu den Seiten hin und solltest einen flacheren Schnitt wählen. Wenn der Bügel passend ist, aber der Steg absteht, ist das ein Zeichen dafür, dass der Schnitt zu flach, also nicht tief genug, für dich ist. Du kannst den BH in einer größeren Körbchengröße probieren, manchmal reicht das aus und die Bügelbreite ist auch noch ok. Steht der Steg weiterhin ab, solltest du einen BH mit mehr Platz in Stegnähe wählen.

Dieser BH ist zu flach geschnitten. Der Steg liegt nicht an.

Dieser BH ist zu flach geschnitten. Der Steg liegt nicht an.

Die Bügelbreite stimmt, aber die Cups sind zu tief und schlagen Falten.

Die Bügelbreite stimmt, aber die Cups sind zu tief und schlagen Falten.

Neben der Breite der Brustbasis ist auch wichtig, wie weit dein Brustgewebe in Richtung Schlüsselbein reicht. Das kannst du testen, indem du die Brust nah an den Körper drückst. Endet die Wölbung nah am Schlüsselbein? Dann solltest du einen offenen BH-Schnitt wählen. Endet sie eher auf Höhe der Achsel, ist ein geschlossener Schnitt für dich geeignet. Ein offener Schnitt mein also, dass der BH nach oben Platz für die Brust bietet, ein geschlossener Schnitt, dass der obere Körbchenteil flacher, eventuell ein wenig nach innen gewandt aussieht. Trägt eine Frau, mit wenig Volumen im oberen Bereich einen offenen Schnitt, kann die Spitze flattern oder es so wirken, als sei der BH zu groß. Hier gilt jedoch dasselbe wie bei zu tiefen Schnitten: Passt der Bügel, sollte man keine kleinere Cupgröße wählen, sondern es lieber mit einen BH im anderem Schnitt versuchen. Trägt eine Frau mit viel Volumen im oberen Bereich einen zu stark geschlossenen Schnitt, schneidet der Körbchenrand ein, die Brust kann auch abgeflacht,  nach unten gedrückt wirken.

Das Brustgewebe dieser Frau reicht bis zum Schlüsselbein.

Das Brustgewebe dieser Frau reicht bis zum Schlüsselbein.

Dieser Schnitt ist zu geschlossen. Der Körbchenrand schneidet ein.

Dieser Schnitt ist zu geschlossen. Der Körbchenrand schneidet ein.

Das Brustgewebe dieser Frau reicht bis zur Achsel.

Das Brustgewebe dieser Frau reicht bis zur Achsel.

Der BH bietet oben zu viel Stoff, der Körbchenrand wellt sich.

Der BH bietet oben zu viel Stoff, der Körbchenrand wellt sich.

Es gibt noch weitere Feinheiten, auf die man achten kann (z.B. die Krümmung oder Höhe des Bügels oder die Besonderheiten bei weichen oder festen Brüsten), allerdings wollte ich in diesem Post erstmal die Basics vorstellen. Zum Abschluss gibt es ein paar Bilder von BH-Schnitten, die meinen Fitmodels wirklich gut gepasst haben:

 

Wie immer freue ich mich natürlich über Kommentare. Habt ihr schonmal einen Schnitt gefunden, der euch super gepasst hat? Und wenn ja, fandet ihr es kompliziert, einen BH mit ähnlichem Schnitt zu finden?

Autor:

Ich bin Anne-Luise, Bra-Fitterin aus Leidenschaft. Was 2010 als Hobby bei busenfreundinnen.net angefangen hat, wurde Ende 2012 zu meinem Beruf. Mit meinem Unternehmen BH LOUNGE biete ich persönliche BH-Größenberatung in Hannover. Leider kursieren in Deutschland viele Mythen rund um den BH und das Angebot an passenden Schnitten und Größen ist eher übersichtlich. Das möchte ich gerne ändern.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. […] In der Form gibt es zahlreiche Unterschiede. Man wählt das Modell, das am besten zum eigenen Körper passt. Am beliebtesten bei Frauen ist im Alltag der Körbchen-BH. Er hebt die Brust mit vorgefertigten, gefütterten Bügelschalen an und formt weibliche Rundungen. Ansonsten wird der Push-Up-BH auch gerne getragen. Er stützt die Brust mit verstärkten Polstern und hebt vor allem kleine Brüste an. […]

  2. Hallo,
    es wird immer wieder betont, dass der Steg des BHs auf dem Brustbein anliegen soll. Wenn ich einen in diesem Sinne “passenden” BH anziehe (80H), also große Brust bei relativ schmalem Brustkorb, dann werden meine Brüste über den Brustkorb hinaus nach außen gedrückt. Meine Brüste liegen von Natur aus nahe beieinander, also sehe ich in einem solchen BH völlig unnatürlich aus. Er macht mich breiter als ich bin und wenn ich ihn trage, ziehe ich erstaunte Blicke auf mich. BHs, die meine Brüste da lassen wo sie sind, können am Steg nicht anliegen. Leider finde ich einen solchen nicht mehr, seitdem ich wechseljahresbedingt in die H-Cups reingewachsen bin. Folgt man hier nicht einem Postulat, das für Frauen mit schmalem Oberkörper und großen Brüsten einfach nicht stimmt? Ich jedenfalls fühle mich sehr, sehr unwohl und entstellt in einem BH, der allen auch auf dieser Seite aufgestellten Passformkriterien entspricht. Gibt es tatsächlich keine Alternativen?

  3. Vielen Dank für diesen wichtigen Kommentar. Zunächst einmal: die Passformkriterien sind Idealvorstellungen, es kommt vor allem darauf an, dass man sich mit dem BH-Modell wohlfühlt. Es ist gerade in den kleinen oder großen Größenbereichen so, dass manchmal Kompromisse eingegangen werden müssen. Ein Kompromiss in großen Größen kann sein, dass der Steg nicht zu 100% anliegt, dafür aber die Bügel nicht zu breit sind, so dass der Halt noch gut gewährleistet werden kann, denn guter Halt ist der Sinn eines anliegenden Stegs.

    Ein Grund dafür, dass der Steg in der Mitte nicht anliegt, kann ein zu breiter Steg sein. Kommt dann noch wenig Volumen am Steg hinzu, wird die Brust nach außen gedrückt, damit der Steg anliegt. Das ist allerdings immernoch ein Schnittproblem, das leider die meisten BHs kontinentaleuropäischer Hersteller*innen im Größenbereich um 80H aufweisen.

    Ich möchte empfehlen, es einmal mit britischen Modellen zu versuchen. Vor allem die ungepolsterten BHs der Marke Cleo und der Panache Jasmine haben sehr schmale Stege und lassen viel Volumen zur Mitte zu, so dass man auch mit anliegendem Steg ein schönes Dekolleté mit nach vorn gebrachter Brust erhalten kann.

    Ich möchte mich für die späte Antwort entschuldigen. WordPress hat den Kommentar irrtümlich als Spam markiert, was mir eben erst auffiel.

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