Heute richte ich mich an die Damen, die Kofektionsgröße 44 aufwärts tragen. Ich möchte euch zeigen, dass ein enger sitzender BH einen glatteren Rücken zaubern kann als ein zu weiter BH, Modelle in “großen Größen” empfehlen, aber auch darauf eingehen, wie ihr eure richtige BH-Größe finden könnt. Denn gerade in diesem Größenbereich kursieren viele Vorstellungen, die so nicht stimmen.
Bei Kleidergröße 52 denken die meisten erstmal nicht an eine 85er Weite. BH-Größen rund um 100D sind häufiger anzutreffen. Dabei brauchen viele Damen eine kleinere Weite als gedacht.
Wie finde ich meine Größe?
Das Unterband soll ca 80% des Brustgewichts tragen, die Träger sind hauptsächlich dazu da, die Form zu regulieren und leichte Asymmetrien auszugleichen. Das bedeutet, der BH muss im Rücken fest sitzen, damit er nicht rutscht und die Brust gut hält. Da sich das Material noch dehnt (bei einer 85er Weite sind das je nach Modell ca. 15cm), können wir nicht vom locker gemessenen Umfang ausgehen, sondern brauchen dazu noch den eng gemessenen Wert. Um diesen zu ermitteln musst du nach dem Ausatmen so eng wie möglich messen. Wenn du das Gefühl hast, das Maßband könnte gleich reißen, machst du alles richtig :) Keine Sorge, das wird nicht passieren und der BH wird hinterher auch nicht so eng sitzen. Bei Werten von Beispielsweise 85cm eng und 98cm locker gemessen kannst du es mit einem 85er Band als Ausgangsgröße probieren. Hast du einen breiten Brustkorb oder viel Muskelgewebe am Rücken, kann ein 90er oder 95er Band angenehmer sein, bei viel Fettgewebe bist du drückbarer und kannst ein 80er oder 85er Band probieren. Die Maße geben einen groben Anhaltspunkt, 85 ist mit diesen Werten ein guter Start.
Als nächstes liest du deine BH-Größe mit dem lockeren Wert aus der Tabelle ab, die Brustweite misst du ebenfalls locker. Bei 98cm locker gemessen landen wir also bei 100. Nehmen wir einmal an, dir passt nach Tabelle eine 100D. Um eine gute Ausgangsgröße zu finden, nimmst du die passende Kreuzgröße in richtiger Weite. Das wäre bei 100D z.B. die 95E, 90F oder 85G. Pro kleineres Unterband musst du ein Cup mehr wählen, damit das Körbchenvolumen gleich bleibt. Eine 100D sieht also genauso viel oder wenig Brust vor, wie ein 85G, nur dass die BHs unterschiedlich weit sind.
Sooo eng? Aber dann zeichnet sich doch alles ab!
Viele Damen befürchten, ein engerer BH könnte sich unschön am Rücken abzeichnen und das Fettgewebe stärker betonen. Dabei ist oft das Gegenteil der Fall (links 90er Weite, rechts: 80er Weite, zum Vergrößern aufs Bild klicken):
Ein zu weiter BH rutscht in Richtung Nacken und drückt das Gewebe in Röllchen nach unten. Sitzt das Band tiefer, wirkt der Rücken gleich viel glatter. Wenn das noch nicht ausreichen sollte, kannst du einen BH mit breiterem Unterbrustband mit z.B. 4 oder 5 Häkchen wählen. Du kannst deinen BH ruhig tief im Rücken in Richtung Taille tragen. So bekommt deine Brust Unterstützung vom Oberkörper, die Schultern werden entlastet.
Welche Modelle sind top in großen Größen?
Du solltest darauf achten, dass der BH stabil konstruiert ist. Damit ist nicht gemeint, dass er besonders breite Träger haben oder bedeckend sein soll. Achte lieber darauf, dass der Stoff nicht zu elastisch ist und das Unterbrustband nicht zu schmal. Nur durch festen Stoff im Körbchen kann der BH eine schöne Form zaubern und gut anheben. Dabei ist es egal, ob der BH gepolstert ist oder nicht.
Tolle gespolsterte Modelle sind beispielsweise der Elomi Bijou (bis Unterbrustweite 100 erhältlich) oder Elomi Amelia (bis Unterbrustweite 105 erhältlich).
Sogenannte Side Support Schnitte haben seitlich ein zusätzliches Stück Stoff eingenäht, dass dafür sorgt, dass die Brust nach vorne geschoben wird. Bekommt die Brust von unten und den Seiten genug Unterstützung, kann der Einsatz am Dekolleté auch aus elastischer Spitze bestehen. Das ist zum Beispiel beim Sculptresse Chi-Chi (bis Unterbrustweite 105) oder beim Panache Andorra (bis 90) der Fall.
Frauen mit kleinen Brüsten sollten besonders darauf achten, dass der BH-Bügel weit genug nach hinten reicht. Sitzt er zu weit vorn, drückt der BH und ihr fühlt euch eingeengt. Ein tolles Modell für Frauen mit kleineren Brüsten ist zum Beispiel der Tutti Rouge Liliana. Er ist bist zur Unterbrustweite 100 erhältlich.
Am wichtigsten ist aber natürlich, dass du dich in deinem BH wohlfühlst. Ein gut sitzender BH sollte den Sprint zum Bus mitmachen und möglichst den ganzen Tag so sitzen, dass du nichts zurechtzuppeln musst.
Bedenke, dass die Tabelle nicht alles weiß. Sie gibt nur einen Anhaltspunkt für deine Ausgangsgröße und berücksichtigt nicht, ob du feste oder weiche Brüste hast, ob die Brust hängt oder wie weit die Brüste auseinanderstehen. Außerdem variieren Größen je nach Modell. Probiere also ruhig mehrere Größen an.
Noch Fragen? Oder Modellergänzungen? Ich freue mich auf eure Kommentare!
*** Dir gefällt, was du gelesen hast? Freut mich :) Folge meinem Blog auf Bloglovin oder werde Fan der BH Lounge auf Facebook. ***
Und wieder ein sehr informativer und umfassender Artikel. Besonders gut finden wir, dass Du auch entsprechende “Echt-Bilder” verwendest. Das ist wirklich sehr hilfreich.
Ich erinnere mich noch gut an meine Anfänge zum Thema Brafitting, wobei ich Bildbeiträge mit echten Personen als unheimlich hilfreich empfand. Das kann man sich eben einfach nicht so vorstellen, wenn man es noch nie gesehen hat. Und gleichzeitig ist mir auch wichtig, echte Personen zu zeigen, die eben mal keine Models sind und auch nicht immer wissen, wie man ideal posiert.